Ratgeber —   praxisvita / Publiziert am Sonntag, 18. Dezember 2022

Ist Lebkuchen gesund? Auf die Zutaten kommt es an!


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Lebkuchen gehört zur Weihnachtszeit dazu, ob als Lebkuchenhaus, auf dem bunten Teller oder als Anhänger für den Tannenbaum. Daran zu naschen ist zum Glück gesünder, als man gemeinhin annimmt.

Aber warum ist das bei Lebkuchen so – was ist drin? In dem traditionellen Gebäck stecken viele Nüsse und Gewürze. Darüber hinaus enthalten die Fladen wenig Fett, es sei denn, sie sind mit Schokolade überzogen, sowie Honig statt Zucker. Zudem werden Lebkuchen ohne Hefe zubereitet. Stattdessen werden bei der traditionellen Herstellung Pottasche oder Hirschhornsalz als Triebmittel verwendet, sodass der Teig locker aufgeht.

Gesund: Lebkuchen mit Nüssen und Gewürzen
Lebkuchen enthalten statt oder neben Mehl viele gesunde Nüsse, meist Haselnüsse, Walnüsse und Mandeln. Sie liefern dem Körper ungesättigte Fettsäuren, die positiv auf das Herz-Kreislaufsystem wirken, Magnesium für den Muskelaufbau, Kalium, das den Blutdruck senkt, Kalzium für gesunde Knochen und Zähne sowie B Vitamine, die den Stoffwechsel unterstützen.

In «feinen» Lebkuchen müssen 12,5 Prozent Nüsse stecken, während «feinste» Lebkuchen einen Nuss-Anteil von 25 Prozent aufweisen müssen und nur maximal 10 Prozent Mehl enthalten dürfen.

 

Durch den hohen Nussanteil stecken in Lebkuchen auch viele Ballaststoffe. Die sättigen schnell, was ein Vorteil ist: Trotz der gesunden Inhaltsstoffe ist das Gebäck recht kalorienreich, vor allem, wenn es mit Schokolade oder Zuckerguss überzogen ist. Deshalb sollte man nicht allzu viel davon naschen, denn in Massen ist auch Lebkuchen ungesund.

Auch Gewürze machen Lebkuchen gesund
Das zweite Geheimnis der Weihnachtsnascherei sind die enthaltenen Gewürze. Traditionell stecken diese Zutaten drin:

  • Zimt
  • Kardamom
  • Nelken
  • Anis
  • Koriander
  • Piment
  • Ingwer

Zimt und Ingwer können einen erhöhten Blutzucker ins Gleichgewicht bringen, während Nelken Antioxidantien enthalten, die unsere Zellen schützen, sowie den Stoff Eugenol, der Entzündungen hemmt – besonders im Blasen und Nierenbereich.

Lebkuchen: gesund oder ungesund? Die Qualität der Zutaten muss stimmen
Wichtig ist aber auch, auf die Hochwertigkeit von Nüssen und Gewürzen zu achten. Insbesondere die Gewürze sollten von guter Qualität sein. So gibt es beim Zimt deutliche Qualitätsunterschiede. Häufig ist in Weihnachtsgebäck der preisgünstigere Cassia-Zimt enthalten.

Dieser ist durch den hohen Anteil an Cumarin, einem natürlichen Aromastoff, problematisch: In Tierversuchen hat sich herausgestellt, dass Cumarin die Leber schädigen kann. Allegmein gilt, dasd ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener nicht mehr als 2 Gramm Cassia-Zimt (ca. ein gehäufter Teelöffel) und ein Kind mit 15 Kilogramm nicht mehr als 0,5 Gramm zu sich nehmen sollte – das entspricht 100 Gramm Lebkuchen.

Wer empfindlich reagiert, sollte daher nur wenig Gebäck mit Cassia-Zimt essen. Besser ist es, zu Produkten mit dem hochwertigeren Ceylon-Zimt zu greifen, der deutlich weniger Cumarin enthält. Doch um welchen Zimt es sich handelt, ist in der Zutatenliste meist nicht detailliert aufgeführt.

Hilft Lebkuchen bei Durchfall?
Die vielen Gewürze in Lebkuchen wirken heilsam auf den gesamten Magen-Darm-Bereich. Durch die enthaltenen Ballaststoffe fördert Lebkuchen die Verdauung. Zudem wird durch die Gewürze über die Geruchs- und Geschmacksrezeptoren der «Nervus vagus», ein wichtiger Hirnnerv, stimuliert, der wiederum die Bildung von Verdauungssäften ankurbelt.

Weitere Wirkungen von Lebkuchen bei Magen-Darm-Beschwerden:

  • Anis löst Krämpfe und hilft bei Blähungen.
  • Nelkenöl fördert die Verdauung und wirkt antibakteriell.
  • Ingwer wirkt entzündungshemmend und dämpft Übelkeit.

Andererseits können Süssigkeiten auch Verdauungsprobleme der anderen Art verursache. Aber kann Lebkuchen möglicherweise auch zu Verstopfung führen? Generell bremsen unter anderem zu viel Süsses wie Schokolade und Weissmehl die Verdauung. Lebkuchen fördert die Verdauung eher wie zuvor beschrieben – von Lebkuchen allein sollten diese Beschwerden also nicht herrühren.

Dieser Text wurde der Publikation praxisvita entnommen.




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