Wissen —   PD / Publiziert am Samstag, 11. Februar 2023

Das Erbe ist wichtiger als die Lebensqualität


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Wie stark befassen sich Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit ihren Angehörigen mit ihrer Altersplanung und welche Themen sind ihnen dabei wichtig? Diesen Fragen ging das Marktforschungsinstitut Link im Auftrag des häuslichen Betreuungsdienstes Home Instead nach. Für die repräsentative Umfrage wurden Ende 2022 in der Deutschschweiz und der Romandie über 2000 Online-Interviews durchgeführt. Befragt wurden Seniorinnen und Senioren im Alter von 66 bis 79 Jahren sowie Angehörige im Alter von 40 bis 60 Jahren.

Das Ergebnis zeigt eine klare Prioritätensetzung: Ganz oder weitgehend geregelt hat die Mehrheit der Seniorinnen und Senioren mit ihren Angehörigen bereits die Themen Testamentsregelung (56 Prozent) und Finanzplanung (52 Prozent), wohingegen dies nur für ein Viertel der Befragten beim Thema Betreuung und Pflege im Alter (25 Prozent) zutrifft. Dies unabhängig vom Verhältnis zu den Angehörigen, von den finanziellen Verhältnissen der Seniorinnen und Senioren oder ihrer Einschätzung der eigenen Fitness und Gesundheit. Während finanzielle Fragen also frühzeitig angegangen und offen besprochen werden, wird bei Fragen zur Betreuung und Pflege der älteren Generation Zurückhaltung geübt.

Die Hauptgründe, warum man nicht über Betreuung und Pflege im Alter spricht, sind für die Befragten ab 66 Jahren und auch für die jüngere Gruppe der Angehörigen, mangelnde Zeit bzw. Gelegenheit (Befragte 66+: 57 Prozent, Angehörige: 41 Prozent) sowie mangelnder Bedarf aufgrund der Fitness, Gesundheit oder Selbstständigkeit der Seniorinnen und Senioren (Befragte 66+: 56 Prozent, Angehörige: 60 Prozent). Dabei zeigt die Umfrage, dass es sich durchaus lohnt, sich für solche Fragen Zeit zu nehmen: fast ein Drittel der Angehörigen (28 Prozent), deren Eltern bereits verstorben sind, würde aufgrund ihrer Erfahrungen gerade Betreuung und Pflege früher regeln.

Diese Aussagen decken sich mit den Erfahrungen von Home Instead, die seit über 15 Jahren in der häuslichen Seniorenbetreuung in der Schweiz tätig ist. "Unterstützung wird meist sehr spät gesucht. Anfänglich helfen oft die Angehörigen, bis es diesen zu viel wird. Denn die Hilfe kostet viel Kraft und erfordert grosse, emotionale Stärke", erklärt Hermann Mairhofer, CEO Home Instead Seniorendienste Schweiz. "Dabei kann rechtzeitige gute Betreuung die Lebensqualität der ganzen Familie steigern und den Seniorinnen und Senioren ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Daheim ermöglichen. Wir raten deshalb, sich frühzeitig mit der Frage nach Betreuung und Pflege auseinanderzusetzen."




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