Wissen —   AXA / Publiziert am Dienstag, 29. August 2023

Die finanzielle Absicherung für den Ruhestand weist Lücken auf. Fast jeder Zweite kann seinen Standard nicht halten


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AXA Investment Managers Schweiz hat zum 13. Mal eine Untersuchung zur Einstellung der Schweizer Bevölkerung gegenüber der 2. Säule und dem Ruhestand durchgeführt. Die übergreifenden Themen der diesjährigen Studie sind einerseits die Absicherung der finanziellen Bedürfnisse nach der Pensionierung und andererseits das Vertrauen in die Akteure und in die Sicherheit der Altersvorsorge in der Schweiz. Der Ruhestandsmonitor erfasst dabei nicht nur PK-Versicherte, sondern die gesamte Bevölkerung.

 

Die Befragten der tiefsten Kaufkraftklasse fühlen sich besonders schlecht abgesichert – mit einem Wert von 2,9 auf der Zehnerskala. Nur rund jeder Sechste von ihnen (16 Prozent) geht davon aus, den Lebensstandard im Rentenalter «sicher» oder «eher sicher» allein mit AHV und Pensionskasse halten zu können. Bei Personen des unteren Mittelstands sind es 26 Prozent, bei den Befragten des oberen Mittelstands 41 Prozent, und bei der obersten Kaufkraftklasse 47 Prozent. Obenaus schwingen die Pensionierten; mehr als die Hälfte von ihnen (55 Prozent) gibt an, ihren Lebensstandard mit AHV- und PK-Rente zu decken. Unter den Personen im Erwerbsleben und den Nicht-Berufstätigen rechnet jedoch nur rund ein Viertel damit, dies einmal zu können.

Dr. Werner E. Rutsch, Mitglied der Geschäftsleitung bei AXA Investment Managers Schweiz, erklärt: «Dass sich die tiefste Kaufkraftklasse so schlecht abgesichert fühlt, ist bedenklich. Die Schere zwischen niedrigen und hohen Einkommen geht in Bezug auf die Altersvorsorge weiter auseinander. Während die beiden oberen Kaufkraftklassen zusätzlich zu AHV und Pensionskasse für die Lebenskosten nach Pensionierung sparen können, haben Personen niedrigerer Einkommensgruppen diese Möglichkeit nicht. Sie werden sich im Alter einschränken müssen.»

Jeder Fünfte plant, nach dem Pensionierungsalter weiterzuarbeiten

Rund zwei Drittel der Befragten sparen zusätzlich zu AHV und Pensionskasse, beziehungsweise haben dafür gespart, um die Lücke zwischen dem letzten Einkommen und der Rente zu verkleinern. Das steuerbegünstigte Sparen in der Säule 3a ist dafür die mit Abstand beliebteste Variante. Es können jedoch signifikant mehr Befragte der höchsten Kaufkraftklasse (71 Prozent) und des oberen Mittelstands (76 Prozent) sparen als Personen der tiefsten Einkommensklasse (41 Prozent) und des unteren Mittelstands (61 Prozent). Vertreter der beiden tieferen Kaufkraftklassen erwähnen dafür deutlich häufiger, sich im Alter einschränken zu müssen als Personen höherer Einkommensgruppen. So gibt denn auch ein Viertel der Studienteilnehmer mit den niedrigsten Einkommen an, über das Pensionierungsalter hinaus arbeiten zu wollen, um die Lücke zu schliessen. Beim unteren und oberen Mittelstand sind dies 20 respektive 15 Prozent, bei der höchsten Kaufkraftklasse 18 Prozent.

Dr. Werner E. Rutsch betont: «Fast 20 Prozent aller Befragten geben an, länger als bis zum Pensionsalter arbeiten zu wollen. Diese an und für sich positive Tatsache wird jedoch dadurch relativiert, dass viele Personen mit niedrigeren Einkommen gar keine andere Alternative haben, um ihre Lebenskosten im Alter decken zu können.»

Sicherheit der Pensionskassengelder wird in Frage gestellt

Der von AXA Investment Managers Schweiz erstellte Ruhestandsmonitor ging in diesem Jahr zum ersten Mal auch der Frage auf den Grund, wie es um das Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in die Sicherheit ihres Pensionskassenvermögens steht. Auf einer Skala von 1 (sehr unsicher) bis 10 (sehr sicher) beurteilen die Befragten die Sicherheit ihrer Mittel in der Pensionskasse im Durchschnitt mit unbefriedigenden 6,1. Je höher die Kaufkraftklasse und je besser sich die Befragten abgesichert fühlen, desto sicherer beurteilen sie ihre Pensionskassengelder.

Dr. Werner E. Rutsch schliesst ab: «Es ist erfreulich, dass der eigene Arbeitgeber hohes Vertrauen in Fragen rund um die Altersvorsorge geniesst. Wirtschaftsverbände müssen Strategien entwickeln, wie sie das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen können. Und Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes sollten mehr in die Finanzausbildung von Frauen und Personen mit niedriger Kaufkraft investieren.»




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