Gesundheit/Medizin —   BAG / Publiziert am Donnerstag, 23. November 2023

Infektionsprävention für eine dauerhafte Wirksamkeit von Antibiotika


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Antibiotikaresistenzen sind zu einem globalen, besorgniserregenden Phänomen geworden. Seit der Lancierung im Jahr 2016 wurden im Rahmen der nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) wichtige Massnahmen umgesetzt, mit denen der Einsatz von Antibiotika reduziert und die Ausbreitung resistenter Bakterien eingedämmt werden konnte. In der Humanmedizin sank der Verbrauch von für die Entwicklung von Resistenzen besonders kritischen «Watch»-Antibiotika zwischen 2012 und 2022 um 37 Prozent, während in der Veterinärmedizin die Antibiotikaverschreibungen seit 2012 um fast die Hälfte zurückgingen und kritische Antibiotika um etwa zwei Drittel reduziert wurden.

Bereichsübergreifender Ansatz

Da Mensch, Tier, Landwirtschaft und Umwelt gleichermassen von Antibiotikaresistenzen betroffen sind, wird der sogenannte One-Health-Ansatz verfolgt, bei dem Massnahmen in allen diesen Bereichen erarbeitet und umgesetzt werden. Dieser bereichsübergreifende Ansatz ist wichtig, weil Antibiotikaresistenzen nicht isoliert angegangen werden können. Deshalb arbeiten die Bundesämter für Gesundheit (BAG), Landwirtschaft (BLW), Umwelt (BAFU) und Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie weitere Akteure aus Forschung, Politik und Wirtschaft eng zusammen.

Der Bund verpflichtet sich, den gezielten Einsatz von Antibiotika bei Mensch und Tier zu fördern, die Resistenzdaten genau zu verfolgen, Forschung und Bildung zu stärken und die Bevölkerung für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Die Infektionsprävention ist ein Mittel, um den Einsatz von Antibiotika und die Ansteckung mit resistenten Krankheitserregern einzudämmen. Deshalb spielt auch die nationale Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von healthcare-assoziierten Infektionen (Strategie NOSO) eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in der Humanmedizin.

Durch gezielte Überwachung, Prävention und Bekämpfung lassen sich je nach Infektionstyp 35–55 Prozent der healthcare-assoziierten Infektionen in Spitälern oder anderen Gesundheitseinrichtungen vermeiden. Die Mindestanforderungen, welche die Spitäler erfüllen müssen, um diese Infektionen wirksam zu verhindern und zu bekämpfen, wurden 2021 landesweit festgelegt. So müssen alle neuen Gesundheitsfachpersonen mit Patientenkontakt eine Schulung zu den Massnahmen zur Eindämmung der Übertragung von antibiotikaresistenten Bakterien zwischen Patientinnen und Patienten – wie Handhygiene oder korrekte Patientenisolierung – absolvieren. Es ist auch wichtig, dass die Spitäler bei Patientinnen und Patienten, die aus anderen Gesundheitseinrichtungen, insbesondere aus dem Ausland, verlegt wurden, Screenings auf das Vorhandensein multiresistenter Bakterien durchführen. Dadurch lässt sich die Einschleppung von Krankheitserregern, die für die öffentliche Gesundheit in der Schweiz gefährlich sind, eindämmen.  

Die Infektionsprävention und -kontrolle ist auch in der Veterinärmedizin von grosser Bedeutung. Durch geeignete Massnahmen, wie beispielsweise die Handhygiene, kann die Übertragung von Krankheitserregern in Tierarztpraxen und -kliniken sowie in der Tierhaltung reduziert werden. Schulungen zu diesem Thema haben einen massgeblichen Einfluss.

Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit

Um Fachleute und die interessierte Bevölkerung auf die Gefahren zunehmender Resistenzen bei Bakterien hinzuweisen und das Bewusstsein für einen umsichtigen Einsatz von Antibiotika zu schärfen, findet auch dieses Jahr die «World AMR Awareness Week» der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) statt. In diesem Jahr legt die Schweiz in ihrer Kommunikationsarbeit den Schwerpunkt auf Massnahmen zur Eindämmung der Entstehung neuer Resistenzen. Das BAG bietet zu diesem Zweck Unterstützungsangebote sowie Informationsmaterial für Akteure, die sich engagieren und eigene Initiativen ergreifen möchten. 
 




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