Wissen —   Bundesamt für Satistik / Publiziert am Montag, 26. Oktober 2020

Fast jede fünfte Person lebt in Haushalt mit Zahlungsrückstand


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Zur Verschuldungsart «Zahlungsrückstände» zählen unbezahlte Mieten oder Hypothekarzinsen für den Hauptwohnsitz, laufende Wasser-, Strom-, Gas- und Heizungsrechnungen, Krankenkassenprämien, Kreditrückzahlungen, Steuern, Rechnungen für Telekommunikation, Unterhaltszahlungen und andere Rechnungen. Die am häufigsten vorkommenden Zahlungsrückstände waren dabei im Jahr 2017 die Steuerrechnungen und Krankenkassenprämien mit einem Auftreten bei 9,9% respektive 7,3% der Bevölkerung.

Der Anteil Personen, der von mindestens einer Art von Zahlungsrückstand betroffen ist, sinkt mit zunehmendem Alter, Bildungsstand und Einkommen. Personen, die in einem Haushalt mit Kind(ern) leben, waren dagegen häufiger betroffen (25,0% mit mindestens einer Art von Zahlungsrückstand) als Haushalte ohne Kinder (11,2%). Zudem hatten mehr als ein Drittel der Personen, die in einem Einelternhaushalt leben, mindestens einen Zahlungsrückstand in den vorangehenden 12 Monaten.

8% lebten in Haushalten mit mindestens drei Verschuldungsarten

Die nach den Zahlungsrückständen häufigsten Verschuldungsarten waren Fahrzeug-Leasings (14,6%), Verschuldungen bei der Familie oder Freunden (10,3%) und Klein- oder Konsumkredite (9,0%). Insgesamt lebten 42,5% der Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens einer Schuldenart, 18,4% mit mindestens zwei und 8% mit mindestens drei. Die Bevölkerungsgruppen, die am häufigsten in einem Haushalt mit mindestens drei Verschuldungsarten leben, waren Grossfamilien mit drei oder mehr Kindern (17,1%), Erwerbslose (15,3%), sowie Ausländerinnen und Ausländer (13,0%). Personen, die in Haushalten in der französisch- beziehungsweise italienischsprachigen Schweiz lebten, hatten mit 12,5% respektive 11,7% öfter mindestens drei Verschuldungsarten als Personen, die in Haushalten in der Deutschschweiz lebten (6,2%).

Anhäufung von Schulden, Betreibungen und Verlustscheinen

Bei den Personen, die in einem Haushalt mit mindestens drei Verschuldungsarten leben, wiesen 27,5% mindestens eine Betreibung in den letzten 12 Monaten aus. 7,6% der Bevölkerung leben zudem in einem Haushalt mit mindestens einer Person, die eine Betreibung oder einen Verlustschein zu ihren Lasten hat. Vor allem erwerbslose Personen (26,0%) sowie ausländische Personen aus ost- oder aussereuropäischen Ländern (23,8%) und Grossfamilien (18,3%) sind betroffen.

Mit zunehmendem Alter sinkt die Bereitschaft zu Spontankäufen

Nur knapp 6% der Schweizer Bevölkerung ab 16 Jahren waren 2017 mit der Aussage absolut einverstanden, dass sie sich etwas kaufen, auch wenn sie es sich eigentlich nicht leisten können. Die Zustimmung war aber besonders hoch bei den Personen, die in einem Haushalt mit mindestens einer Betreibung oder einem Verlustschein (14,1%) und mit mindestens einer Kontoüberziehung oder einer unbezahlten Kreditkartenrechnung lebten (13,2%). Während eine von zehn Personen zwischen 18 und 24 Jahren der Aussage voll und ganz zustimmte, waren es bei den Personen ab 65 nur 3,8%. Ebenfalls hoch ist die Zustimmungsrate bei Einelternhaushalten mit Kindern zwischen 0 und 17 Jahren (12,0%) und bei Personen, die in Haushalten mit materiellen Entbehrungen leben (11,5%). Das verfügbare Äquivalenzeinkommen spielt dagegen für die Zustimmung zu dieser Aussage fast keine Rolle, im Gegensatz zur Sprachregion: In der französischsprachigen Schweiz stimmen 10,0% der Personen ab 16 Jahren dieser Aussage zu, in der deutschsprachigen Schweiz sind es 4,5%.




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