Ratgeber —   Swisstransplant, / Publiziert am Mittwoch, 6. September 2023

Organspende: persönlicher Entscheid nötiger denn je


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Foto: Pressekonferenz Swisstransplant vom 6. September 2023

Im Mai 2022 hat die Bevölkerung klar Ja gesagt zum Systemwechsel: Wer seine Organe nicht spenden will, muss neu sein Veto einlegen. Die Umsetzung des revidierten Transplantationsgesetzes erfolgt laut Bundesamt für Gesundheit frühstens per 2025, sie geht einher mit der Schaffung eines Ja-/Nein-Registers. «Aus meiner Sicht dauert das viel zu lange», sagt Manuela Weichelt, Nationalrätin Grüne/Zug. Flavia Wasserfallen, Nationalrätin SP/Bern, und Franz Grüter, Nationalrat SVP/Luzern, betonten heute an einer Medienkonferenz ebenfalls, dass die Situation für die über 1’400 Menschen in der Schweiz, die auf ein Spendeorgan warten, mit der Einführung der erweiterten Widerspruchslösung signifikant verbessert werden könne.

Falsche Annahmen widerlegen

Im Moment gehen viele Organspendefans irrtümlicherweise davon aus, dass mit der Volksabstimmung von letztem Jahr keine Willensäusserung mehr nötig sei. «Sie ist und bleibt jedoch zentral», so Franz Immer, Direktor Swisstransplant, «heute und auch bei der erweiterten Widerspruchslösung ist es eine grosse Entlastung, wenn der Wunsch der verstorbenen Person bekannt ist.» Mit der Aktion «Be a Gamechanger» ermutigt Swisstransplant, sich der Frage «will ich meine Organe spenden oder nicht» zu stellen, einen persönlichen Entscheid zu fällen und die Angehörigen zu informieren. Nebst vielen regionalen Aktionen animiert ein kostenloses Jasskartenset, sich dem Thema auseinanderzusetzen. Bis das Ja-/Nein-Register des Bunds in Kraft ist, kann man seinen Willen auf einer Organspende-Karte, in einer Patientenverfügung oder im elektronischen Patientendossier festhalten. «Ihre persönliche Entscheidung ist die richtige Entscheidung», unterstreicht Jörg Mäder, Nationalrat GLP/Zürich. Er weist darauf hin, dass hohes Alter und seit 1. August 2023 auch bösartige Tumorerkrankungen keine Ausschlusskriterien mehr sind.

Fussmarsch von Bern nach Genf

Marc Jost, Nationalrat Mitte-EVP/Bern, outet sich als solidarischer Organspender. Unter anderem führt er aus, dass man selbst oder seine Angehörigen vielleicht einmal gerne Empfänger einer Organspende wären. Pro Organspende ist auch Patrick Terrapon, der Präsident und Mitgründer eines Vereins für lebertransplantierte Kinder und Familien. Mit dem «Mahana4Kids marche pour la vie» marschiert er zusammen mit transplantierten Personen in sechs Etappen von Bern nach Genf. Los gehts in Bern am 7. September um 08:00 Uhr auf dem Waisenhausplatz. Pro Tag werden rund 30 Kilometer zu Fuss zurückgelegt.




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