Ratgeber —   Franziska Herren, Prävention und Gesundheitsförder / Publiziert am Dienstag, 30. Januar 2024

Gut vorbereitet zum Arztgespräch


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Gerade wenn wichtige Entscheide anfallen, Diagnosen oder neue Therapien besprochen werden, sind viele Patientinnen und Patienten vor dem Arztbesuch nervös oder fühlen sich unsicher. In der Aufregung und der kurzen Zeit der Sprechstunde vergisst man leicht, der Ärztin oder dem Arzt wichtige Fragen zu stellen.

Aktiv werden und sich vorbereiten

«Dass man unvorbereitet zum Arzt oder zur Ärztin geht, ist leider ein häufiges Problem», stellt Saskia De Gani fest. Die promovierte Physiologin leitet bei Careum das Zentrum für Gesundheitskompetenz. Im Rahmen des Programms «Gesundheitskompetenz Zürich», das Careum zusammen mit der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich durchführt, hat sie mit ihren Kolleginnen einen Leitfaden für den Arztbesuch erarbeitet. Dieser hilft Patientinnen und Patienten, eine aktive Rolle im Arztgespräch einzunehmen, die richtigen Fragen zu stellen und wichtige Informationen einzuholen. Ziel ist es, dass Patientinnen und Patienten das Sprechzimmer möglichst gut informiert verlassen und gute Entscheide für ihre Gesundheit fällen können.

Die wichtigen Fragen notieren

Studien belegen, dass Patientinnen und Patienten bereits nach dem Verlassen des Sprechzimmers rund 60 bis 80 Prozent des Gesagten vergessen haben oder sich nicht korrekt daran erinnern. «Vor dem Arztbesuch sollte man sich überlegen, was man wissen

und fragen möchte», fasst De Gani zusammen. «Es ist hilfreich, sich die wichtigen Fragen aufzuschreiben. Ich empfehle ausserdem, während des Arztgesprächs Notizen zu machen und den Arzt oder die Ärztin darüber zu informieren.» Gerade bei wichtigen Gesprächen, wenn eine Diagnose oder neue Therapien besprochen werden, kann es sich auch lohnen, eine Vertrauensperson zum Arztbesuch mitzunehmen, die mithört und mitschreibt.

Bei Medikamenten beachten

Ältere Menschen nehmen häufig mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Das ist normal. Denn das Älterwerden bringt mehr Krankheiten und Beschwerden mit sich wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Herzleiden. Wenn man mehrere Medikamente einnimmt, wird empfohlen, die Einnahme in der Arztpraxis oder Apotheke zu besprechen.

Bei Unklarheiten nachfragen

Nicht selten benutzen Ärztinnen und Ärzte Fachbegriffe, die man nicht versteht. Oder es kommt vor, dass man die vielen Informationen nicht alle auf einmal aufnehmen kann. Was tun in solchen Situationen? «Unbedingt nachfragen – egal wie viele Leute im Wartezimmer sitzen! Man soll sich keinesfalls schämen, wenn man etwas nicht verstanden hat», betont De Gani. Man darf in einem Arztgespräch auch Bedenken äussern und sich Zeit zum Überlegen nehmen. «Wir selbst sind die Expertinnen und Experten für unsere Gesundheit. Ziel soll es sein, gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin nach passenden Lösungen zu suchen», erklärt De Gani. Dies gelingt dann am besten, wenn der Arzt oder die Ärztin gut informiert ist über uns, unsere Lebenssituation und unsere gesundheitliche Vorgeschichte.


Wie auf Arztbesuch vorbereiten

Wer sich auf den Arztbesuch gut vorbereit, kann die richtigen Fragen stellen, ist nachher gut informiert und fühlt sich sicherer im Umgang mit der eigenen Gesundheit.


Wichtige Fragen sind:

â–  Was habe ich? Wie heisst meine Krankheit bzw. die Diagnose?
■ Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
â–  Was sind die Vor- und Nachteile dieser Behandlungen?
â–  Wie schnell muss ich reagieren?
■ Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?
â–  Kann man die Krankheit heilen oder versucht man die Symptome zu lindern?
■ Was kann ich selbst zur Unterstützung des Prozesses beitragen?

Zum Arztbesuch sollte man wichtige Unterlagen mitnehmen wie:

â–  Liste aller Medikamente (oder die Medikamente selbst)
■ Unterlagen von anderen Ärztinnen und Ärzten oder Spitalbericht
â–  Ausweise wie Impfausweis, Diabetes-Ausweis oder Allergie-Pass
â–  Krankenversicherungsausweis
â–  Eigene Fragen und Notizen






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