
AHV und IV in finanzieller Schieflage
Die Finanzen der AHV und IV geraten zunehmend unter Druck. Das zeigt eine neue Prognose des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV). Bis 2040 rechnen die Experten mit deutlichen Defiziten.
AHV: Plus heute, Minus morgen
2026 wird erstmals die 13. AHV-Rente ausbezahlt. Das bedeutet mehr Geld für die Pensionierten – aber auch höhere Kosten. Noch schreibt die AHV Überschüsse: 2024 waren es 2,8 Milliarden Franken, für 2025 werden 2,2 Milliarden erwartet. Danach kippt die Bilanz. 2030 droht ein Minus von 1,9 Milliarden Franken, 2035 sogar von 4,2 Milliarden.
Ganz so düster wie früher befürchtet ist die Lage aber nicht. Grund: Es gibt mehr Erwerbstätige als gedacht. Auch die Zahl der älteren Menschen wächst etwas langsamer, und die Lebenserwartung steigt weniger stark als erwartet. Damit fallen die Defizite kleiner aus als noch vor einem Jahr berechnet – 2035 immerhin um 1,7 Milliarden Franken tiefer.
IV: Dauerhaft im Minus
Noch kritischer ist die Situation bei der Invalidenversicherung (IV). Sie schreibt bis 2040 jedes Jahr rote Zahlen – rund 300 Millionen Franken fehlen jeweils. Damit können etwa drei Prozent der Ausgaben nicht gedeckt werden. Die Rücklagen der IV liegen bereits unter der gesetzlichen Mindestgrenze. Ohne Änderungen wäre das Vermögen in 15 Jahren aufgebraucht. Zudem schuldet die IV der AHV noch über 10 Milliarden Franken.
Immer mehr junge IV-Bezüger
Der Hauptgrund für die schwierige Lage: Immer mehr Menschen beziehen eine IV-Rente – und das in allen Altersgruppen. Besonders stark ist der Anstieg bei den unter 30-Jährigen. Da diese ihre Rente im Schnitt viel länger erhalten, steigen die Kosten zusätzlich.
Ergebnis: Die AHV ist dank guter Rahmenbedingungen etwas stabiler als gedacht – bleibt aber ohne Zusatzfinanzierung im Minus. Die IV dagegen steckt in ernsthaften Schwierigkeiten.
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